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20 Jahre kommerzieller Mobilfunk
  
Geschrieben von Nicole Müller   
Friday, 22. June 2012

Es war der Beginn einer neuen Epoche im Kommunikationszeitalter: Der Start des
digitalen Mobilfunks in Deutschland mit den beiden D-Netzen durch den damaligen
Mannesmann-Konzern und die Deutsche Telekom am 30. Juni und 1. Juli 1992.

Die ersten Netze waren gelegt, Funkmasten und Sender aufgebaut. GSM oder Global
System for Mobile Communication nannte sich der erste Standard, der die
Übertragung von Sprache und später auch von Textbotschaften möglich machte.

"Wir sind Handy" - kein Satz versinnbildlicht die Beziehung der Deutschen zum
Mobiltelefon vermutlich besser als dieser Werbespruch. Die Entwicklung des
Geschäfts und das rasante Wachstum in den 90er Jahren raubte selbst den
kühnsten Propheten und wagemutigsten Auguren den Atem. Im Mobilfunk ging die
Post ab: Trotz anfänglicher hoher Preise für das mobile Telefonieren und für
Geräte verfielen immer mehr Verbraucher dem Handy - eine Bezeichnung, die es
nur in Deutschland gibt und keineswegs englischen Ursprungs ist. Über viele
Jahre war das Handy das beliebteste Geschenk unter dem Weihnachtsbaum.

Schon früh nach dem Start des digitalen Mobilfunks setzte ein Preisverfall ein,
wodurch der Wettbewerb weiter angeheizt wurde. Mit Minutenpreisen von knapp
unter 2 D-Mark oder heute rund 1 Euro waren Telekom und Mannesmann an den Start
gegangen. Die Grundgebühr lag bei mehr als 70 D-Mark. Doch dann ging es bei den
Preisen steil bergab. Heute sind Pauschaltarife vorherrschend, so genannte
Flatrates. Die Minutenpreise bei Mobilfunkdiscountern liegen heute bei unter
zehn Cent.

Mit massiven Subventionen für die damals noch sehr teuren Handys gelang es den
Anbietern, attraktive Angebote für die Kunden zu schnüren. Als die Betreiber
dann 1994 den Kurznachrichtendienst SMS einführten, war die junge Kundschaft
für den Mobilfunk endgültig elektrifiziert: "Simsen" wurde zu einem neuen
Begriff. Binnen weniger Jahre entwickelte sich SMS zu einem der beliebtesten
Handy-Dienste. Hinzu kamen die Guthabenkarten, die eine bessere Kostenkontrolle
ermöglichten.

Die Netzanbieter Telekom (D1) und damals Mannesmann Mobilfunk (D2) lieferten
sich einen Kampf um die Gunst der Kunden und die Marktführerschaft. Im
Jahresrhythmus legten sie atemberaubende Zuwachsraten hin. Der Mobilfunk
entwickelte sich für die Betreiber zu einer wahren Goldgrube. Allein im Jahre
1999 verdoppelte sich die Zahl der Mobilfunkkunden in Deutschland auf 48
Millionen. Der Erfolg kostetete Mannesmann schließlich die Eigenständigkeit:
Der britische Riese Vodafone übernahm die Düsseldorfer im Jahr 2000 nach einem
mehrmonatigen Abwehrkampf zum heute fast unvorstellbaren Preis von 190
Milliarden Euro.

Mitte der 90er Jahre wurden zwei weitere Mobilfunklizenzen in Deutschland
vergeben - es entstanden die E-Netze mit den heutigen Anbietern E-Plus und
Telefónica O2. Die Nachzügler schafften es zwar bis heute nicht, bei den
Kundenzahlen auch nur annähernd zu den Branchenführern aufzuschließen, doch sie
eroberten Marktanteile auch in einem gesättigten Markt. Rund 114 Millionen
Handyanschlüsse gibt es heute in Deutschland, bei 80 Millionen Einwohnern.
Durch den digitalen Mobilfunk, schätzen Experten, seien 100 000 Arbeitsplätze
in der Bundesrepublik geschaffen worden. Der CB-Funk verlor trotz seiner durch
die DFA e.V. durchgesetzten Gebührenfreiheit weiter an Akzeptanz, während von
anderen CB-Verbänden die Freigabe von wenig nützlichen Frequenzen von der
Behörde gefordert wurden. Dem Vernehmen nach bestünde wegen dem Bedürfnis nach
Kommunikation eine Ausweitung des Frequenzangebotes.

Die mit der Nutzungsfreigabe von unterschiedlichen Frequenzen im Interesse der
Behörde geschaffenen "Bedingungen und Auflagen" konnten die kommunikativ
aktiven Bürger nicht von der kostenfrei bereitgestellten Möglichkeit
überzeugen. Daran sei ursächlich die sich negativ auswirkende Verbandspolitik
auf die Nutzungsmöglichkeit jener Frequenzen, wird von einigen Kennern der
CB-Verbandsszene nicht ohne Grund behauptet. Während sich der DAKfCBNF e.V.
unter der Leitung von Franz Ahne darum bemühte, dem Verband finanzielle
Vorteile zu sichern, hatte Burkhard P. Heid zunächst mit der AGCB Deutschland
und später mit der - heute immer noch existierenden - DFA e.V. versucht, dass
dem kommunikationsfreudigen Bürger Funk-Möglichkeiten geboten werden, die
einerseits kostenfrei und andererseits mit sehr wenigen Vorschriften behaftet
sind. Aus diesem Grund entschied das Bundesverfassungsgericht auf die
Initiative des Beschwerdeführers Burkhard P. Heid, dass die Frequenzbehörde
nicht das Recht habe, durch "Bedingungen und Auflagen" Voraussetzungen zu
schaffen, einen Betreiber wegen eines dagegen handelnden Betreibers
strafrechtlich durch Strafgerichte belangen zu können, was allerdings von den
CB-Verbänden im angedachten Ausmaß niemals begriffen wurde. Noch heute versucht
der ehemalige Pressesprecher des DAKfCBNF e.V., mit einer nicht rechtsfähigen
"Organisation" bindend verpflichtende Regelungen schaffen zu wollen, an die
sich offenbar alle Funker zu halten hätten, aber zu nichts nütze sind.

Derzeit errichten die Netzanbieter den Standard der vierten Generation (LTE)
und machen sich damit fit für den enorm gestiegenen Datenhunger der Kunden. Die
ersten LTE-Handys sind auf dem Markt. Kaum vorstellbar, dass das erste
GSM-fähige Mobiltelefon, das Motorola International 3200, einmal 33,4
Zentimeter maß und mehr als ein halbes Kilogramm auf die Waage brachte. Das
iPhone von Apple misst gerade einmal 11,5 Zentimeter und wiegt 145 Gramm -
abgesehen von den Funktionen wie E-Mail, Kalender, Wecker, Internet oder Apps
für alle Lebenslagen - vor 20 Jahren noch unvorstellbar.

 


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