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PW1STG > GESUND 28.03.01 02:06l 88 Lines 3717 Bytes #999 (999) @ ALLE
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Die Blutgruppen-DiätOrakel des Blutes
Zu wissen, welche Blutgruppe man hat, kann in
verschiedenen Lebenslagen von unschätzbarem
Nutzen sein. Zum Beispiel bei einer Operation,
die eine Bluttransfusion erfordert, oder bei der
Bestimmung der Vaterschaft. Sogar für die
richtige Ernährung spiele die Blutgruppe eine
entscheidende Rolle, meint nun jedoch der
amerikanische Arzt und Naturheilpraktiker
Peter J. D' Adamo. Denn Menschen mit
verschiedenen Blutgruppen würden unterschiedlich
auf verschiedene Nahrungsmittel reagieren.
Rindfleisch zum Beispiel sei für Personen mit
der Blutgruppe 0 ein empfehlenswertes
Lebensmittel, während es bei Trägern der
Blutgruppe A besser nicht auf den Teller kommen
sollte. Personen mit der Blutgruppe B dürften
dagegen sämtliche Milchprodukte ungestraft
genießen, nicht jedoch Tomaten, Muscheln oder
Erdnüsse. Eine lange Verbotsliste gibt es auch
für die Blutgruppe AB. Darauf stehen unter
anderem Geflügel, Weißfisch, Mais, Buchweizen
und Bohnen. DïAdamo führt diese Unterschiede in
der Nahrungsverträglichkeit auf die Wirkung so
genannter Lektine zurück. Das sind spezielle
Eiweißstoffe, von denen einige während der
Verdauung in die Blutbahn gelangen und dort
gegebenenfalls die Blutzellen verklumpen.
"Verzehren Sie also Nahrungsmittel, deren
Lektine sich mit Ihrer Blutgruppe nicht
vertragen, kann dies die Funktion Ihres
Verdauungssystems, Ihren Stoffwechsel und das
Immunsystem beeinträchtigen", warnt DïAdamo in
seinem neuesten Buch "4 Blutgruppen - Richtig
leben".Von Lesern geliebt, von Fachleuten
kritisiert Die deutsche Ausgabe des Buches hat
sich in nur sechs Wochen über 30 000 Mal
verkauft. In den USA leben bereits mehrere
Millionen Menschen nach der Blutgruppen-Diät
von DïAdamo, in Deutschland, Österreich und der
Schweiz sollen es Hunderttausende sein. Wenig
Begeisterung zeigt indes die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung in Frankfurt am Main.
In einer öffentlichen Erklärung kanzelte sie
DïAdamos Konzept als "wissenschaftlich unhaltbar"
ab. Auch der Lektinforscher Gerhard Uhlenbruck,
Professor für Immunbiologe an der Universität
Köln, bezweifelt den medizinischen Wert der
Blutgruppen-Diät: "Wir nehmen mit der Nahrung
zwar sehr viele Lektine aus Gemüsen und
pflanzlichen Nahrungsbestandteilen auf, aber
die haben zu über 90 Prozent nichts mit einer
Blutgruppen-Spezifität zu tun." Für nicht minder
fragwürdig hält er DïAdamos Behauptung, dass
viele Nahrungslektine unser Immunsystem zu einer
allergischen Reaktion veranlassen würden.
Uhlenbruck: "Eine Immunantwort auf Lektine in
der Nahrung ist relativ selten und schwach. Es
scheint hier so eine Art Immuntoleranz zu geben.
"Sind B-Typen wirklich originell?Wenn man DïAdamo
glauben darf, dann gibt es fast nichts in Körper
und Seele, was nicht irgendwie mit der Blutgruppe
zusammenhängt. Ja, er geht sogar soweit, Menschen
in Bezug auf ihre Persönlichkeitsmerkmale als A-,
B-, AB- oder 0-Typen zu klassifizieren. A-Typen
seien gefühlsbetont und kooperativ, B-Typen
aufgeschlossen und originell. Träger der
Blutgruppe AB werden von ihm als leidenschaftlich
und vertrauensvoll beschrieben, während er den
"Nullern" starke Führungsqualitäten bescheinigt.
Mit wirklich unangenehmen Eigenschaften wird
indes keine Blutgruppe belastet. Das könnte ein
Grund sein, warum so viele Menschen sich von
D'Adamo vortrefflich charakterisiert fühlen. Auf
ähnlicher psychologischer Grundlage funktioniert
bekanntlich auch die Astrologie: Was unserem
Selbstbewusstsein schmeichelt, setzt oft
zugleich unsere Kritikfähigkeit herab.
PW1STG/Wolfgang
Sankt Georgen JN67LX
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