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PW1CH > GESUND 26.01.00 08:10l 95 Lines 4927 Bytes #999 (999) @ NB1CH.#TS.OB
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Fünf Wege aus dem Streß
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Wir schaden uns durch unser Verhalten häufig selber: Wir er-
nähren uns falsch. Wir schlafen zu wenig. Wir arbeiten zu viel
und bewegen uns nicht genug. Schlechte Zeitplanung trägt zu un-
nötiger Belastung bei. Der Streßpegel steigt, wenn wir Unange-
nehmes vor uns herschieben und wichtige Dinge erst in letzter
Minute anpacken.
Das Gefühl überlastet zu sein und keine Zeit zu haben, ist heu-
te weit verbreitet. Besonders betroffen sind folgende Gruppen:
- Perfektionisten, die alles hundertprozentig machen wollen.
- Workaholics, die leben, um zu arbeiten, und sich dann fragen,
wo Ihr Leben geblieben ist.
- Menschen, die sich selbst unter Druck setzen, aggressiv, vom
Konkurrenzdenken getrieben und ständig gehetzt sind.
- Helfernaturen, die so damit beschäftigt sind, sich um andere
zu kümmern, daß sie sich selbst vernachlässigen.
- Menschen, die nicht nein sagen können, immer nachgeben und
Konflikte zu vermeiden suchen.
Wie lassen sich solche destruktiven Verhaltensweisen ändern
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I. Grenzen setzen
Die Arbeit darf nicht auf des Privatleben übergreifen. Also
auch mal nein sagen - manchmal muß einfach Schluß sein. Wer
Ehrlichkeit mit Takt verbindet, hat schon gewonnen.
II. Auszeiten nehmen
Die meisten Menschen glauben, sie könnten den ganzen Tag ohne
Pausen durch machen und trotzdem gute Arbeit leisten - ohne die
Freude daran zu verlieren. In dem Buch "Zwanzig Minuten Pause
- Wie Sie seelischen und körperlichen Zusammenbruch verhindern"
(Verlag Jungfermann, Paderborn) schreibt der Psychologe Ernest
L. Rossi, daß unsere Energie im Tagesablauf zyklisch zu- und
abnimmt. Die aktiven Phasen dauern jeweils etwa zwei Stunden.
Dann registrieren wie ein Tief: Wir gähnen, werden unkonzen-
triert und machen Fehler. Doch meist versuchen wir, das zu
überspielen oder uns mit Kaffee aufzuputschen.
Rossi empfiehlt: Jeweils nach ein paar Stunden eine Pause ein-
legen, damit sich der Organismus regenerieren kann. Ob wir in
dieser Pause ein erfrischendes Nickerchen oder einen Spazier-
gang machen, ob wir meditieren oder uns mit andern unterhalten,
ob wir Musik hören oder einfach "Die Seele baumeln lassen" - es
muß etwas sein, was wenig Konzentration erfordert. Wer nach
einigen Stunden nur 10 bis 20 Minuten pausiert, kann seine
Leistung erheblich steigern und die verlorene Zeit mehr als
aufholen.
III. Zeit für Muße
Viele haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich Zeit für
Muße gönnen. Sie halten sich dann für selbstsüchtig. Ich dachte
immer Muße bedeutet Ruhe und Entspannung. Doch das Wort kommt
vom althochdeutschen muoza. Es bedeutet: Freiheit, Möglichkeit
haben. So ist alles was man aus freien ermessen tut, genauge-
nommen ein Akt der Muße - im Gegensatz zu den Pflichten und
Zwängen, die unser Leben weitgehend bestimmen. Wir habe so we-
nig Zeit für Muße, weil wir uns nicht mehr erlauben, sie uns
zu nehmen.
IV. Geld richtig bewerten
Wer Schulden macht, ist besonderem Streß ausgesetzt. Er sollte
seine Einstellung zum Geld ändern. In einem Buch über Geld oder
Leben vertreten Joe Dominguez und Vicki Robin den Standpunkt:
Nachdem die Grundbedürfnisse gestillt sind und ein gewisser
Wohlstand erreicht ist, sinkt die Zufriedenheit mit den Dingen,
die wir danach noch erwerben.
Kurz gesagt: Je mehr wir kaufen, desto weniger freuen wir und
darüber. Wir sollten uns also fragen: Wieviel ist genug?
V. Das wichtigste erkennen
Oft definieren sich Menschen vor allem über Ihre Arbeit. Aus
einer zu weitreichenden Identifikation können aber Probleme ent-
stehen.
Den Arbeitsplatz zu verlieren ist schlimm genug. Doch wenn man
das Bild, das man von sich hat, mit der Arbeit gleichsetzt,
die man gerade verloren hat, büßt man auch sein Selbstverständ-
nis ein. Ähnlich kann, falls man sein Ich über die berufliche
Leistung definiert, ein schlechter Tag im Büro dazu führen, daß
man sich minderwertig fühlt.
Wer sich mit dem Beruf zu sehr identifiziert, den empfehle ich
einen Satz, den mir der Arzt Dr. Matthew Budd von der Havard-
Universität ans Herz gelegt hat. "Spiele ich mit meinen Kindern
oder gehe ich mit Ihnen ins Kino, bin ich nicht der Arzt, son-
dern der Mensch David Posen. Und wenn ich meinen Beruf aufgeben
würde, um etwas anderes zu machen - ich bliebe trotzdem David
Posen."
Streß ist Realität, muß aber nicht zur Lebensform werden. Denn
der meiste Streß, unter dem wir fast alle leiden, ist hausge-
macht. Wie läßt sich das Problem lösen? Wir können erkennen,
wann wir in einem aussichtslosen Spiel gefangen sind. Dann
sollten wir eine Auszeit nehmen, um über Alternativen nachzu-
denken.
Was haben wir dabei zu verlieren? Wir können nur Gewinnen!
Quelle: Dr. med. David B. Posen
Streßmanagement-Berater Oakvill/Kanada
PW1CH/Wolfgang, Sysop der NB1CH, E-MAIL: PW1CH@T-ONLINE.DE
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