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DBY314 > GESUNDH 13.03.04 01:42l 62 Lines 2781 Bytes #999 (0) @ DEU
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Wer entdeckte die Blutgruppen?
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Mit seiner Entdeckung der vier Blutgruppen revolutionierte Dr.
Karl Landsteiner vor gut 100 Jahren die Medizin. Endlich war
es möglich geworden, menschliches Blut fast gefahrenfrei zu
übertragen.
Am 14. November 1901 stellte der Wiener Arzt seine Forschungs-
ergebnisse erstmals der Öffentlichkeit vor. Ausgangspunkt sei-
ner Experimente war die Frage, warum noch Anfang des 20. Jahr-
hunderts so viele Menschen bei einer Bluttransfusion starben.
Landsteiner kam auf die Idee, Blut von sich und seinen Mitar-
beitern zu untersuchen. Dazu trennte er die Proben in zellfreie
Plasmaflüssigkeit und rote Blutkörperchen. Anschließend ver-
mischte er alle Plasmaproben mit den jeweils fremden Blutkör-
perchen.
Das Ergebnis: Landsteiners Blutprobe vertrug sich nur mit der
eines einzigen Laborkollegen. Bei allen anderen Kombinationen
wurden unter dem Mikroskop deutliche Verklumpungen sichtbar.
Landsteiner schlussfolgerte nach intensiver Auswertung der
Ergebnisse, dass es vier verschiedene Blutgruppen geben müsse.
Er nannte sie A, B, AB und 0. Das bezeichnen wir noch heute
als AB0-System. Doch was ist bei dem Experiment eigentlich
genau passiert?
Der Grund für die gefährliche Zusammenballung der roten Blut-
körperchen liegt in ihrer unterschiedlichen Oberfläche. Ärzte
nennen diesen Vorgang agglutinieren. Bei den meisten Menschen
sind die roten Blutkörperchen entweder mit der Blutgruppensubs-
tanz A oder B ausgestattet. Manche Menschen haben sogar beide
Stoffe. Ihre Blutgruppe ist dann AB. Wiederum andere besitzen
gar keine Substanz und gehören deshalb zur Blutgruppe 0.
Wer die Blutgruppe A besitzt, hat in seinem Blutplasma immer
auch Antikörper gegen die Blutgruppe B und andersrum. Beide
Blutgruppen kommen also als gegenseitige Spender nicht in
Frage. Es käme bei einem Kontakt sofort zur Agglutination. AB
dagegen besitzt keinerlei Antikörper, da es sonst seine eige-
nen Blutkörperchen verklumpen würde. Es ist damit Universal-
empfänger. Wählerischer ist hingegen Blutgruppe 0. Träger
dieser Blutgruppe sind zwar Universalspender, können aber nur
Spenden ihrer eigenen Blutgruppe empfangen.
Durch die sensationelle Entdeckungen Landsteiners machte die
Medizin große Fortschriftte: Neben erfolgreichen Bluttransfu-
sionen wurden viele, schwierige chirurgische Eingriffe, für
die man Blutkonserven benötigte, überhaupt erst ermöglicht.
1930 erhielt Landsteiner für seine Forschung den Nobelpreis.
Nochmals für Furore sorgte er zehn Jahre später. Gemeinsam
mit einem amerikanischen Kollegen hatte er den Rhesusfaktor
entdeckt und damit die Risiken bei einer Bluttransfusion
weiter minimiert.
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