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DKW314 > GESUNDH  16.04.04 02:04l 116 Lines 5175 Bytes #999 (0) @ DEU
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Subj: Tattooentfernung
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Wenn Tattoos zum Problem werden
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Kunst, die unter die Haut geht, liegt immer noch im
Trend - gerade bei Jugendlichen. Doch manchmal kommt
schon beim Eintritt ins Berufsleben die Reue, wenn
der Körperschmuck allzu auffällig auf Armen, Beinen
oder Schultern prangt. Am liebsten würden dann etli-
che die Entscheidung für´s ganze Leben in Sekunden-
schnelle wieder rückgängig machen.
  
Die Kunstwerke auf dem Körper, die einem im Überschwang
der Gefühle gewagt und schön zugleich erschienen, kön-
nen zum echten Problem werden, wenn sich die äußeren Um-
stände ändern: Die Rose, die unter dem Hemdsärmel hervor-
lugt oder das farbenfrohe Ornament, das sich aus dem De-
kolletee herauswindet, sind im Büro, hinter dem Bankschal-
ter oder am Hotelempfang verpönt. Auch der neue Partner
steht nicht unbedingt auf die Initialen der Verflossenen,
die das Schulterblatt zieren. Aber auch gesundheitliche
Probleme, wie allergische Reaktionen mit schwersten Ent-
zündungen spielen eine wichtige Rolle. Leider lassen sich
die gestochenen Kunstwerke nicht schnell und spurlos wie-
der entfernen. Beim Schneiden, Verdampfen oder Zersprengen
sind Nebenwirkungen und Risiken nicht ausgeschlossen, war-
nen die Experten.

Mit gebündeltem Licht gegen das Nadelwerk
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"Das Versprengen mit dem Laser ist die eleganteste Methode,
um Tattoos zu entfernen", erklärt Professor Hans-Peter Ber-
lien, Chefarzt der Laserklinik am Krankenhaus Neukölln in
Berlin. Dabei dringt das kurzwellige Licht des Lasers durch
die oberste Hautschicht und erreicht das Tattoo. Dort er-
zeugt der Laser eine Mikroexplosion, deren Schockwellen den
Farbstoff zersprengen. Die Farbtrümmer gelangen in tiefere
Hautschichten, wo sie durch das Immunsystem abtransportiert
werden.

Doch beim Zersprengen der Farbpigmente können manche Farben
giftige Stoffe bilden oder Schwermetalle hinterlassen. Wer
bereits auf das Tätowieren mit Entzündungen reagiert, für
den kommt die Explosion unter der Haut nicht in Frage. Das
gleiche gilt, wenn die Haut über dem Tattoo entzündet ist.
Hier wählt Professor Berlien eine Laserbehandlung, bei der
die obersten Hautschichten verdampft werden und auf diese
Weise der Körperschmuck verschwindet. Bei diesem Verfahren
bleiben häufig kleine Narben zurück. Die Operation ist die
Alternative bei schwersten Entzündungen, da nicht nur das
Tattoo, sondern auch das entzündete Gewebe entfernt werden
muss, erklärt Berlien.

Egal, ob mit dem Laser oder dem Skalpell, eine Tattoo-Ent-
fernung ohne Spuren ist nicht möglich. Wie auffällig diese
sind, hängt vom Verfahren, aber auch vom Farbstoff und der
Tiefe der Tätowierung ab. Laientattoos sind leichter zu
entfernen, als der Körperschmuck vom Profi. In der Regel
gilt: Tuschen gehen gut, Tinten fast gar nicht weg.


Voraussetzungen: Geduld, Geld und Leidensfähigkeit
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Um den lästig gewordenen Körperschmuck mit dem Laserstrahl
loszuwerden, braucht man viel Geduld, viel Geld und eine
Portion Leidensfähigkeit. Pro Sitzung wird eine etwa Hand-
teller große Fläche behandelt, im Durchschnitt sind fünf
bis acht Arztbesuche in vier- bis sechswöchigen Abständen
nötig, bis dieses Areal "entfärbt" ist. Das Gefühl, wenn
das Laserlicht auf die Haut trifft, gleicht feinen Nadel-
stichen. Anschließend ist die Haut für einige Tage gerötet,
wie bei einem leichten Sonnenbrand. Die Kosten pro Sitzung,
zwischen 100 und 200 Euro, trägt der Patient. 

"Wir bezahlen nicht für Jugendsünden", betont Barbara Mar-
nach vom AOK-Bundesverband in Bonn. Anders sieht es aus,
wenn die Tattoo-Entfernung nicht aus Eitelkeit vorgenom-
men wird, sondern medizinisch notwendig ist, zum Beispiel
bei allergischen Reaktionen mit chronischen Entzündungen.
Dann empfiehlt Marnach, sich mit der jeweiligen Kranken-
kasse wegen der Kostenübernahme in Verbindung zu setzen.
Für die Entfernung von Tattoos gilt das gleiche wie für
das Tätowieren: Wer unter 18 ist, braucht das Einverständ-
nis seiner Eltern.


Unbedingt beraten lassen
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Klaus Fritz vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen
in Landau, empfiehlt für diesen Eingriff, unbedingt einen
Hautarzt aufzusuchen. Nur der könne einschätzen, ob eine
Tätowierung mit dem Laser entfernt werden kann oder ob
eine Operation notwendig ist. Anschließend überweist der
Hausarzt an den entsprechenden Kollegen. Wichtig sei auch
eine ausführliche Beratung vor der Behandlung. Der Derma-
tologe warnt ausdrücklich vor Laserzentren und Instituten
ohne ärztliche Leitung. Die Folgen unprofessioneller Laser-
anwendungen seien unter Umständen Verbrennungen, das Zurück-
bleiben von braunen oder weißen Flecken, Entzündungen, In-
fektionen und Allergien.


Informationen
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Viele Kliniken bieten spezielle Sprechstunden zur Laserbe-
handlung an. Informationen über Laser und ihre Anwendungs-
möglichkeiten in der Dermatologie gibt es bei der Deutschen
Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL) unter Info-Tele-
fon 01805/ 313246, E-Mail: info@ddl.de, Internet: www.ddl.de





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