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AS1GBF > LINUX 15.02.06 00:34l 174 Lines 7870 Bytes #999 (0) @ DEU
BID : EG2AS1BOX_0Y
Read: HF1BKM D82MSE RN1NMB BL1AIB ES1MBL ES1FAI IN1BKM DAF999
Subj: Re^3:Danke! Digitalkamera...
Path: NB1BKM<AS1BOX
Sent: 060214/2213z @:AS1BOX.#NDB.BAY.DEU.BCMNET [LA JN68CQ] obcm1.05_bn4
From: AS1GBF @ AS1BOX.#NDB.BAY.DEU.BCMNET (Andreas)
To: LINUX @ DEU
X-Info: Sent with login password
Hallo Jan,
>From: DNS205 @ DBX531.#MISA.O.DLNET.DEU.EU (Jan)
>To: LINUX @ DEU
>X-Info: No login password
>
>Hallo Andreas und Mitleser,
>
>Danke für die Aufklärung bezüglich Repository. Im Prinzip ist also jede der
>Debian-Quellen, die bereits standardmäßig eingetragen sind (ich nutze die
>Netzinstallation über das Internet), so ein Repository?
Richtig. Deine Debian Installations-CD ist auch eins.
>Kann eigentlich
>"jeder" eins einrichten und "anbieten" oder gibt es da Festlegungen (z.B.
>Vereinbarungen der Gemeinde der Entwickler mit den Debian-Teams)?
Inoffizielle Repositories kann jeder einrichten und auch unter
http://www.apt-get.org/ "Submit a new repository" eintragen, damit es von
anderen gefunden werden kann.
>Zu den "russischen" Tools: Von der Bedienung her finde ich einige Programme
>nicht so berauschend benutzerfreundlich. Aptitude z.B. ist etwas
>umständlich,
>auch wenn es menügesteuert ist. Sicher kommt das auch von der Verwöhnung
>durch Windows - überall Mausbedienung - her und weil die "harten" DOS-Zeiten
>auch bei mir schon eine Weile zurück liegen. Die dort recht häufig
>anzutreffenden SAA-Menüoberflächen waren aber m.E. doch noch etwas
>komfortabler...
Aptitude oder dessen Vorgänger Dselect gefällt mir auch nicht so, ich benutze
es nur selten. Eigentlich braucht man es auch garnicht, da man alles auf der
Kommandozeile machen kann. Schalt mal bei dir Bash Completion ein, indem du in
der /etc/bash.bashrc den Teil nach "# enable bash completion in interactive
shells" aktivierst. Damit es auch bei Login Shells funktioniert trag dann noch
folgendes am Anfang der /etc/profile ein:
# to source /etc/bash.bashrc
. /etc/bash.bashrc
Weiterhin installiere das Paket "grep-dctrl", damit Bash Completion bei
"apt-get remove" funktioniert.
Nach einem erneuten Login probier mal folgendes aus, wobei du Anstelle von
(TAB) die Tabulator-Taste jeweils einmal drückst.
apt-g(TAB) in(TAB) ax2(TAB)(TAB)(TAB)
und du siehst alle verfügbaren Pakete die mit "ax2" beginnen und kannst sie
installieren. Das selbe geht auch fürs entfernen:
apt-g(TAB) re(TAB) ax2(TAB)(TAB)(TAB)
wobei hier nur Pakete angezeigt werden, die auch tatsächlich installiert sind
(sonst hätte remove ja keinen Sinn).
Das funktioniert natürlich nicht nur mit apt-get, spiel einfach mal ein
bisschen damit herum. Was glaubst du wie ich mich jedesmal in die Steinzeit
zurück versetzt fühle, wenn ich anstatt einer Bash, eine Windows Command Shell
vor mir habe...
Als grafisches Tool solltest du dir Synaptic ansehen, das ist auch sehr nett.
>Da ich bereits in der Schule mit der russischen Sprache nicht viel anfangen
>konnte (weil ich nichts verstanden hab, hi) und mir meine Russischlehrerin in
>der Berufsschule auch bestätigt hat, Russisch sei "ein Geräusch, keine
>Sprache", bezeichne ich ab und zu mal unverständliche Dinge als "russisch"
>:-) Das soll natürlich keineswegs diskriminierend aufgefasst werden! Ich
>erinnere nur an die robuste russische (Weltraum-)Technik...
Ich habe die Deutung schon so verstanden :-)
>In Bezug auf die Dokumentationen gleich eine Rüge: Dokus und zusätzliche
>Infos sind - besonders für einen Windows-Umsteiger - oft sehr schwer zu
>finden. Die Verzeichnisstruktur ist ungewohnt genug...
Tja, neues Spiel neues Glück ;-)
Es ist aber nichts dem Zufall überlassen, die Verzeichnisstruktur ist im
Filesystem Hierarchy Standard (FHS) festgelegt und erklärt. Die deutsche
Übersetzung findest du unter http://www.bitloeffel.de/DOC/fhs/
>Warum sind z.B. Readme-Dateien häufig als komprimierte Dateien vorzufinden?
>Irgendwie ist mir das schleierhaft, sind es doch meist eh keine großen
>Dateien.
Reine Textdateien lassen sich in der Regel um 60-80% verkleinern, indem sie
komprimiert werden. Und das ohne Nachteil für den Anwender. Warum sollte man es
dann nicht tun? Mein /usr/share/doc ist z.B. gerade 436MB groß. Warum dafür
über 1GB verschwenden, wenn es nicht sein muss?
Du musst die Dateien ja nicht manuell entpacken um sie anzusehen. Schaust du
dir die Dateien üblicherweise mit less, more oder cat an, benutzt du bei
komprimierten Dateien stattdessen zless, zmore oder zcat. Das z-Pendant gibt es
für zahlreiche Tools, siehe auch: z(TAB)(TAB)
Manpages sind üblicherweise auch komprimiert, man (der Befehl) kommt damit
automatisch klar, wie viele andere Programme auch.
>Leider ist ein großer Teil der Infos nur in englischer Sprache verfügbar
>oder man muß erst lange nach deutschen Informationsquellen suchen. Sicher,
>die Entwickler arbeiten international und daher überwiegend in Englisch,
>auch werden dadurch bedingt die neuesten Infos immer zuerst in Englisch
>verfügbar sein, aber wer hat schon Lust, sich durch unzählige Dateien zu
>kämpfen, wenn man die Lösung für ein Problem sucht?
Veröffentlich man etwas in Englisch, kann es potenziell jeder lesen (oder sagen
wir die Meisten). Jede andere Sprache hat einen kleineren Leserkreis. Aber wie
du oben an der FHS gesehen hast, gibts bereits vieles übersetzt.
>Nach einem stressigen Arbeitstag verliere ich mitunter schnell die Lust
>dazu, wenn ich sehr umfangreiche Texte vorfinde :-(
Siehs mal positiv, du lernst was dabei!
Die Alternative ist die oft unter Windows verbreitete ziellose herumsucherei
nach dem Try&Error-Verfahren. Wenn man Glück hat, funktionierts irgendwann dann
zufällig. Gelernt hat man nichts dabei. Wenn ich mir bedenke was die Leute
während dieser Zeit mit einem guten Buch z.B. über Linux alles lernen
könnten...
>Das es auch anders geht, zeigt mir Andreasï Tipp zum Anwenderhandbuch - das
>kannte ich bisher noch nicht. Die Debian Reference ist auch in Deutsch
>verfügbar und nicht schlecht, aber das Handbuch scheint noch umfangreicher
>zu sein... Komischerweise habe ich da keine Info auf der offiziellen
>Debian-Webseite gefunden, oder habe ich da etwas übersehen?
Du fragst Sachen ;-)
Kann sein dass es nicht erwähnt ist, da es im eigentlichen Sinne kein Dokument
des Debian-Projekts ist und wohl nur in Deutsch erhältlich ist.
>Auf jeden Fall scheint das Anwenderhandbuch wirklich sehr gut zu sein und
>ich werde mich mal durchkämpfen, zahlreiche Probleme sind noch zu lösen :-)
Mach das mal :-)
>Sehr interessant finde ich Andreas Ausflug in die Debian Geschichte :-)
>Programmierer sind doch mitunter recht witzige Wesen ;-) Übrigens habe ich
>gelesen, das der Name Debian aus den Namen des Initiators des Projektes und
>seiner Frau gebildet worden ist :-)
Debra und Ian Murdock, richtig.
>Von den genannten Versionen kannte ich Experimental noch gar nicht, von den
>anderen habe ich schon gehört...
Ja, Experimental kennen viele nicht, liegt wohl daran weil es keine eigene
Distribution ist, sondern nur Unstable ergänzt.
>Zu distrowatch.com: Auf der Startseite findet man haufenweise allgemeinen
>Krempel, der offenbar Linux insgesamt betrifft. Ganz oben, unter dem
>Schriftzug DISTROWATCH.COM kann man aber die Distribution eingeben oder
>auswählen, z.B. eben Debian. Damit kommt man auf die Seite:
>http://distrowatch.com/table.php?distribution=debian
>die man natürlich auch direkt aufrufen kann :-)
>
>Es folgen neben dem Update des letzten "Checks" allgemeine Infos und Links
>zur Distri und dann weiter unten die "Table Notes and Explanations". In
>dieser mehrteiligen, recht umfangreichen Tabelle sind sehr schön die in den
>entsprechenden Distributions-Versionen enthaltenen Versionen verschiedener
>Pakete aufgelistet.
Jetzt hab ichs auch gefunden ;-) Danke!
Muss ich mir merken, wenn auch leider nur die - wie es scheint 177 -
wichtigsten Pakete angezeigt werden. Ist immer recht nützlich wenn man ein
Script schreibt welches auf mehreren halbwegs aktuellen Distributionen
funktionieren soll. Leider fehlt in der Liste aber auch die Bash.
73 de Andreas
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