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HF1BKM > MEINUNG 11.02.04 00:51l 157 Lines 7194 Bytes #999 (999) @ DL
BID : AE2NB1BKM_1B
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Subj: Teil2 Mainboardkauf: Vorsicht!
Path: NB1BKM
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From: HF1BKM @ NB1BKM.#RO.OBB.BAY.DEU.BCMNET (Franz)
To: MEINUNG @ DL
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Im Nachgang zu meiner vorausgegangenen Einspielung, woraus bereits
erkennbar war, dass die Amerikaner mit TCPA eine Art totaler
Kontrolle anstreben, gegen die es gilt, moeglichst fruehzeitig
moeglichst Viele wachzuruetteln, hat nun Christian Kaupert im
Funkforum (http:www.funkforum.de) eine weitere Information hierzu
eingestellt. Die soll natuerlich auch einem breiteren Publikum
bekanntgemacht werden.
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Der "Glaeserne Mensch (Computer)"
Verfasser : Redaktion.CK
Datum / Zeit : 10.02.2004 - 21:14:44
eMail : Funkforum@mailes.de
Es wurde bereits in einem anderen Thread ueber die
TCPA-Technologie berichtet. Wie Ihr ueberwacht werdet
und von wem - hier die Info:
Hier wollen wir das Ganze etwas entwirren und uns auf
die Kernpunkte konzentrieren. Auf den ersten Blick ist
es naemlich meist unmoeglich, das Geflecht aus Technologien,
Konzernen und Gesetzen, im Ganzen zu erfassen.
Die Technologie:
TCPA steht fuer Trusted Computing Platform Alliance
(Vertrauenswuerdige Computerplattform Allianz). Bei der
Technologie sprechen wir also von der TCP (Der
Vertrauenswuedigen Computerplattform). Diese sieht vor, dass
anfangs alle Computer mit einem TPM (Trusted Platform Module),
auch bekannt als Fritz-Chip, ausgestattet werden. In spaeteren
Entwicklungsstufen werden dessen Funktionen direkt in CPUs,
Grafikkarten, Festplatten, Soundkarten, Bios usw. integriert.
Dies stellt dann sicher, dass der Computer sich jederzeit in
einem TCPA-Konformen Zustand befindet und dies ueberwacht.
Praezise ausgedrueckt heisst das: Auf der untersten Ebene befindet
sich die Hardware, darueber TCPA, und erst danach kommt der User.
Die gesamte Kommunikation arbeitet mit einer 2048Bit starken
Verschluesselung, also sicher genug, um das Entschluesseln in
Echtzeit auch auf laengere Sicht zu verhindern. Dies dient dazu,
sicherzustellen, dass die TCPA jegliche ungewollte Software und
Hardware unterbinden kann. Daraus resultierend wird man Software
und Hardware, welche nicht von diesem Konsortium abgesegnet
(Zertifiziert) wurde, nicht einsetzen koennen. Und um diese
zertifizieren zu lassen, wird man voraussichtlich, zumindest fuer
Privatpersonen bzw. kleine und mittelstaendische Unternehmen,
horrende Summen bezahlen muessen. Demzufolge wuerde man OpenSource
praktisch zum Tode verurteilen, da eine Software ohne TCPA-Lizenz
einfach nicht lauffaehig waere. Auf Kurz oder Lang wuerden nur die
grossen Softwareunternehmen ueberleben und den Markt nach belieben
beherrschen koennen.
Wer jetzt meint, man koenne dieses System doch sicher umgehen/
entfernen, duerfte sich taeuschen. Erstens gab es bisher noch nie
eine solch in die Hardware integrierte Sicherheitstechnologie,
zweitens waren es bisher immer Offline-Systeme. Bei TCP werden
die Rechte zentral von der TCPA (USA?) verwaltet. Und sobald das
System eine Manipulation bemerkt, wird dies gemeldet werden. Was
dies strafrechtlich zur Folge haben koennte, erlaeutern wir unter
"Die Gesetzesentwuerfe". Dass somit auch Systeme, die aus gutem
Grund (Geschaeftsdaten) nicht ans Netz sollen, zumindest zeitweise
zum Schluesselabgleich, auch online sein muessten, waere da noch ein
weiteres Uebel.
Die Unternehmen:
Gegruendet wurde die TCPA 1999 von Compaq, HP, IBM, Intel und
Microsoft. Bis heute gehoeren ihr jedoch schon 200 Unternehmen an.
Darunter finden sich Adobe, AMD, Fujitsu-Siemens, Gateway,
Motorola, Samsung, Toshiba und viele weitere bekannte Unternehmen.
IBM liefert schon die ersten Desktop-PC und Notebooks mit
integriertem TPM aus.
Die Gesetzesentwuerfe:
In den USA gibt es einen Gesetzesentwurf, den so genannten CBDPTA
(Consumer Broadband and Digital Television Promotion Act). Vormals
war dieser bekannt als SSSCA (Security Systems Standards and
Certification Act). Die neue Bezeichnung liest sich bei weitem
harmloser. Scheinbar machte es die erste Bezeichnung zu einfach,
den Zweck des Gesetzesentwurfs zu verstehen. Dieser sieht vor,
sichere (also TCPA konforme) Geraete gesetzlich vorzuschreiben.
Systeme welche diesem Gesetz nicht entsprechen duerften in den USA
dann weder verkauft noch gekauft werden. Zuwiderhandlungen wuerden
mit bis zu 5 Jahren Gefaengnis und bis zu $500.000 Geldstrafe
bestraft. Selbiges wuerde fuer die Entwicklung von "offener" Software
gelten. Offen in dem Sinne, dass sie auf nicht TCP-Systemen
lauffaehig waere.
Auch wenn dieses Gesetz selbstverstaendlich nur in den USA
rechtskraeftig waere, haette dieses katastrophale Auswirkungen fuer
den Rest der Welt. Da US Unternehmen keine "unsichere" Software mehr
entwickeln duerften, muessten andere entweder mit auf den TCP-Zug
aufspringen, womit sie die Kontrolle ueber sich an die TCPA (USA?)
abgeben wuerden, oder aber vollends auf Software von US-Unternehmen
verzichten. Kein Windows, Solaris, MacOS, Photoshop, Winamp oder
kurz gesagt, der groesste Teil aller auf dieser Welt eingesetzten
Software waere nicht mehr einsetzbar.
Die Konsequenzen:
Damit sich das Ausmass jeder fuer sich selbst und seine eigene
Situation ausmalen kann, haben wir diesen Abschnitt sehr generell
gehalten. Es sollte aber ein leichtes sein, anhand dieser Punkte
die fuer sich selbst daraus resultierenden Einschraenkungen zu
bestimmen.
Die informelle Selbstbestimmung ist nicht mehr existent, man kann
keine Daten mehr nach eigenem Willen speichern, kopieren,
erstellen, programmieren, ... Sowohl fuer private als auch fuer
Firmen.
Der freie Zugang zum EDV/Software-Markt ist fuer Nicht-Konzerne
voellig unterbunden, der Markt wie wir ihn heute kennen voellig
zerstoert.
Einschraenkung des Eigentumsrechts an gekaufter Hardware
Die Meinungsfreiheit und das freie Wort im Internet sind
endgueltig beseitigt.
Das Recht auf Privatsphaere bei der EDV Nutzung ist Geschichte.
Die Nationale Unhabhaengigkeit der einzelnen Staaten ist nun
voellig in der Hand der Amerikaner.
Die Welt bricht digital entzwei (Staaten die sich gegen TCP
aussprechen).
Wem jetzt nicht die Alarmglocken bis zum juengsten Gericht
laeuten, kann getrost darauf verzichten Ross Andersons
ausfuehrliche FAQ zu lesen.
(siehe http://www.againsttcpa.com)
Quellen:
Lucky Greens Defcon X slides (PDF, englisch)
Ross Andersons TCPA/Palladdium-FAQ (Deutscher link oben)
Heise Newsticker: Totale Copyright-Kontroller per US-Gesetz
Experten warnen vor massiven Problemen bei TCPA und Palladium
Christian
Sysop Funkforum
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Halleluja: In Amerika muss die Freiheit wohl grenzenlos sein ....
solange die ganze Welt nach Bill Gates Pfeiffe zu tanzen bereit ist.
Gottseidank regen sich da aber weltweit doch erhebliche Proteste und
nicht umsonst wird in vielen Laendern Open Source unterstuetzt.
Ich sage nur: Mit Open Source kann das nicht passieren, solange der
Verbraucher beim Kauf von Hardware derartige TCPA-Produkte strikt
ablehnt. Der Verbraucher muss sich nur seiner Macht beim Kauf bestimmter
Produkte bewusst sein und vor allen Dingen ueber moegliche ueble
Nebenwirkungen - fast schon wie bei den Arzneien - bewusst informieren.
Diesem Ziel dient diese Einspielung.
73 vom Franz
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